Beckenbodentraining

Beckenbodentraining – was macht es effektiv? Wie wird es nachhaltig und wirklich gut?

Es werden so viele Beckenbodentrainings angeboten „da draußen“. Inzwischen werben sogar Fitnessstudios damit, auch Beckenbodentraining anzubieten. Macht sich werbetechnisch halt gut.

Und es gibt sehr viele Therapeuten, die in den vergangenen Jahrzehnten versucht haben, sich das eine oder andere abzugucken von der Cantienica®-Methode – die vielen diesbezüglich als Gold-Standard gilt.

Zunächst vielleicht noch kurz zur Erklärung, was ich unter gutem, effektivem und nachhaltigem Beckenbodentraining verstehe:

  • Ein Beckenbodentraining, das in der Lage ist, gesenkte Beckenorgane wieder anzuheben. Spürbar, tastbar und im Ultraschall sichtbar.
  • Ein Beckenbodentraining, mit dem sich Inkontinenz wirklich beseitigen und nicht nur verbessern lässt.
  • Ein Beckenbodentraining, das den Körper während der Schwangerschaft, der Geburt und der Rückbildung, vor und nach Operationen und im Alter optimal unterstützt.
  • Ein Beckenbodentraining, das hilft bei bzw. schützt vor Verstopfung, Hämorrhoiden, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, erweiterter Scheide, gutartiger Prostatavergrößerung, Erektionsstörungen, Orgasmusstörungen. Vaginismus, Druckgefühl im Becken nach unten, dem Gefühl, die Organe fallen „unten raus“, Rektusdiastase, Leisten-/Bauchwandbrüchen, Kreuz- und Rückenschmerzen, Hüftgelenksarthrose, ISG-Beschwerden, Beckenbeschwerden verschiedenster Art, Beckenschiefstand, Fehlhaltungen. Ich muss mich bremsen, könnte die Liste problemlos verlängern…

Um so wirksam zu sein, muss Beckenbodentraining

  • Den ganzen Körper mit einbeziehen in das Training. Sprich: Effektives Beckenbodentraining ist zwangsläufig ein Ganzkörpertraining.
  • Die „Gesetze“ des Körpers berücksichtigen – wodurch das Training sehr komplex wird.
  • Die Haltungs- und Bewegungsmuster optimieren. Im Training selbst und im Alltag. Immer. Rund um die Uhr.

Das Becken, der Beckenboden kann nur gesunden und beschwerdefrei werden, wenn es/er keinerlei Druck erfährt. Wenn ich also zum Beispiel beim Aufstehen den Oberkörper beuge und Schwung hole aus dem unteren Rücken, entsteht dabei soviel Druck auf den Beckenboden und die Beckenorgane, dass ich mir jegliches Beckenbodentraining sparen kann. Denn gegen solch massiven Druck bei jedem Aufstehen kann ich nicht erfolgreich „antrainieren“.

Ebenso sieht es aus, wenn ich Bücken gleichsetze mit Krümmen des Torsos, wenn ich Wirbel „auf- oder abrolle“, bei jedem Hinlegen den Rumpf gekrümmt runterbringe und mit Schwung wieder nach vorne hochkomme beim Aufstehen/Aufsetzen, wenn ich beim Sitzen Becken und/oder Brustkorb kippe (heutzutage ja leider Standard), wenn ich den Bauch einziehe, den Bauchnabel zur Wirbelsäule ziehe, den Rücken beim Liegen auf den Boden drücke, den Bauch anspanne, den Beckenboden anspanne (eine Formulierung, bei der sich mir alle Nackenhaare zu Berge stellen).

Nur wenn ich hinten und vorne gleich lang bin (und bleibe, bei allem, was ich mache), nur wenn ich mich in meine volle Länge bringe (und diese halte), kann ich mein Becken, meinen Beckenboden, meine Beckenorgane dauerhaft entlasten und somit den allerwichtigsten Schritt hin zu einem effektiven, nachhaltigen Beckenbodentraining machen.

Dazu benötige ich

  • Kraft.
    Allen voran Rumpfkraft. Um in der Lage zu sein, Becken und Brustkorb stets aufgerichtet zu halten, stets vorne und hinten gleich lang zu sein, stets wirklich lang zu sein. Diese Kraft bekomme ich durch das Ganzkörper-Beckenbodentraining. Und ich benötige
  • Wahrnehmungsfähigkeit.
    Eine gute Körperwahrnehmung. Was so einfach klingt, ist für die meisten erwachsenen Menschen die größte Herausforderung. Auch ich dachte vor 20 Jahren, ich trüge meinen Brustkorb aufgerichtet, wäre bereits vorne und hinten gleich lang, würde die Anleitungen bereits so umsetzen, wie sie gedacht sind. Und war doch noch so weit davon entfernt. Denn auch die körperliche Wahrnehmungsfähigkeit entwickelt sich erst durch das kontinuierliche Ganzkörper-Beckenbodentraining. Es sei denn, Du gehörst zu den Menschen, die seit ihrer Kindheit tanzen – dann hast Du uns „Normalos“ in körperlicher Hinsicht einiges voraus. J

Dann kann ich, als weiteren essentiellen Schritt, meine Haltungs- und Bewegungsmuster optimieren. Klingt so harmlos. Doch jeder weiß: Gewohnheiten sind mächtig und hartnäckig. Somit ist es ein ordentliches Stück Arbeit, wirklich nachhaltig veränderte Bewegungsmuster zu erreichen. Die notwendigen Anleitungen sowie viele Tipps und Tricks bekommst Du von (d)einer (erfahrenen und engagierten) Cantienica®-Trainer:in.
Im Ganzkörper-Beckenbodentraining lernt der Körper dann mit Hilfe von Übungen, körpergerechte Haltung und Bewegung wieder als „normal“ zu implementieren. Das funktioniert natürlich nur, wenn es zu Hause im Alltag ebenso fleißig geübt wird (bei jedem Aufstehen, Bücken etc.). Bis der Körper im neuen, körpergerechten Automatismus angekommen ist und dieses körpergerechte, beckenbodenentlastende Tun leicht und normal wird.

Wenn das alles gegeben, gesetzt und geleistet ist, ist der Teil, auf den viele Menschen Beckenbodentraining reduzieren, spielend leicht: Das Training im Becken selbst. Das ist – wenn es anatomisch sinnvoll angeleitet und umgesetzt wird - sehr zart, sehr sanft, sehr angenehm und führt dann sehr schnell zu den oben erwähnten Effekten.

Wir leben in einer schnelllebigen Welt. Viele von uns haben wenig Zeit. Dazu kommt, dass der Leidensdruck oft groß ist, wenn es Beschwerden im Becken gibt. Da ist es verständlich, dass viele Menschen „schnelles Beckenbodentraining“ suchen. Mal eben einen Basis-Workshop mitmachen, vielleicht noch den Beckenboden-Spezial-Workshop – das muss-soll reichen. Tut es aber natürlich – aus den oben erläuterten Gründen – nicht.

Wer sich jedoch auf den oben empfohlenen ganzkörperlichen Weg einlässt, in einen ebenso achtsamen wie disziplinierten, kontinuierlichen Dialog mit seinem Körper geht, darf sich auf viele wunderbare Körperentwicklungen freuen – ein gesundes, beschwerdefreies Becken inklusive.

Einige dieser wunderbaren Erfolge, die ich miterleben, mitbegleiten, mitgestalten durfte,  sind nachzulesen unter „Erfahrungsberichte“ auf meiner website.

Wer sich auf diesen Weg machen möchte zu einem beschwerdefreien Becken: Ich begleite Dich/Sie gerne. Gebe Dir/Ihnen gerne all mein Know How mit auf den Weg. Bin stets für Fragen da. Habe ein Füllhorn voll mit Übungen und Tipps für Dich/Sie.

Eure, Ihre

Nataly Leufgen

 

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