Rolf trägt Flieder

Mit dem Cantienica®-Training die propriozeptive Wahrnehmung schulen

Rolf trägt Flieder

Was um Himmels Willen hat das nun mit der Cantienica®-Methode zu tun, fragst Du Dich? Sehr viel  -  ich erkläre Dir mit Vergnügen, was genau.

„Rolf trägt Flieder“ - mit diesem Spruch hatten wir gestern Abend in der Kursstunde nicht nur viel Spaß, sondern auch viel Erfolg. Es geht hier um die sogenannte propriozeptive Wahrnehmung, auch Tiefensensibilität genannt. Diese Eigenwahrnehmung des Körpers liefert uns Informationen über die Position unseres Körpers im Raum und die Stellung der Gelenke bzw. der einzelnen Körperteile. Sie informiert unser Gehirn über den Spannungszustand von Muskeln und Sehnen und ermöglichst  Bewegungsempfindungen sowie das Erkennen der Bewegungsrichtung.

Diese Eigenwahrnehmung ist nicht einfach da oder nicht da. Sie ist bei jedem von uns unterschiedlich stark ausgeprägt und lässt sich trainieren, warten, pflegen, entwickeln. Bei vielen erwachsenen Menschen ist sie ein gutes Stück weit verloren gegangen. Im Cantienica®-Studio mit den großen Spiegelflächen ist das dann zum Beispiel daran erkennbar, dass das Spiegelbild etwas anderes zeigt, als der Mensch zu tun glaubt. Da hat zum Beispiel ein Teilnehmer das Gefühl, er wäre aufgerichtet und der Blick in den Spiegel zeigt immer noch einen runden Rücken.
Es ist eine der großen Stärken der Cantienica®-Methode, diese Tiefenwahrnehmung zu fördern, die für ein gutes Funktionieren des Körpers so wichtig ist. Wir Cantienica®-Trainer und –Trainerinnen leiten nicht nur sehr präzise an und coachen präzise, wir arbeiten auch viel mit Bildern. Denn der Körper folgt der Vorstellung – und so entwickelt sich die propriozeptive Wahrnehmungsfähigkeit.

Wir kennen das Prinzip von elektrisch gesteuerten Hand- und Armprothesen. Die Prothese kann nur dann machen, was der Prothesen-Träger damit machen möchte, wenn entsprechende Impulse zwischen Gehirn und Prothese ausgetauscht werden. Ohne dass der Prothesen-Träger eine klare Vorstellung, ein „Bild“ davon hat, was er machen möchte, kann die Prothese nichts oder nicht das Gewünschte machen. Und auch Träger solcher Prothesen müssen dies erst üben, damit es gut und wie gewünscht funktioniert.

Gestern Abend ging es um die Schulterblätter, die bei vielen Menschen ein blinder Fleck sind, was die Wahrnehmung betrifft. Wir haben ihnen dann Farben und Namen gegeben, denn der Körper – unsere Wahrnehmung – folgt der Vorstellung. Wenn ich meine Schulterblätter vor meinem inneren Auge in einer schönen Farbe sehe und sie dabei noch mit einem einprägsamen Namen „anspreche“, macht das etwas mit mir, mit meinem Körper. Es aktiviert meine Tieferwahrnehmungs-Rezeptoren und lässt mich meine Schulterblatt-Region besser wahrnehmen und somit besser – vielleicht sogar überhaupt erst – ansteuern. Somit wird eine andere Qualität der Bewegung und der Haltung möglich. Übungsanleitungen lassen sich so besser, präziser, leichter umsetzen, was ihren Effekt steigert. In der Folge verbessern sich auch die Haltungs- und Bewegungsmuster im Alltag. Mit zunehmender Übung wird das auch immer deutlicher spürbar – und natürlich sichtbar. Der Körper profitiert davon auf vielfältige Weise – erfahrene Kursteilnehmer können von den Effekten berichten (siehe: https://www.cantienica.net/erfahrungsberichte.html).

Eine Kursteilnehmerin taufte ihre Schulterblätter gestern Rolf. Eine andere sah sie violett vor ihrem inneren Auge. Daraus wurde dann „Rolf trägt Flieder“. Dieses Bild trug uns durch die ganze Kursstunde. Es war eine sehr intensive Kursstunde, doch dieses lustige, einprägsame Bild hat die Teilnehmern von der Intensität der Übungen abgelenkt und hatte einen deutlich sichtbaren und spürbaren Effekt bei allen Teilnehmern der Kursstunde!  

Entspannt-aufgespannte Grüße sendet

Nataly - mit den meist pinken Sitzbeinhöckern

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